Die Purdah (wie die Burka) verschleiert Frauen. Sie war und ist in manchen Regionen eine religiöse Pflicht. Manche Frau empfindet sie als willkommenen Schutz der Privatsphäre, andere hassen sie als Unterdrückungsinstrument der Männer.
Sultanas Traum, eine Science/Social-Fiction-Geschichte wurde 1905 von Roquia Sakhawat Hussain (1880 – 1932), einer verschleierten Muslima und Frauenrechtlerin aus Bengalen (heute Bangladesh) geschrieben – eine der ersten Science Fiction Geschichten einer Frau überhaupt. Die Autorin gründete kurz darauf eine erste Mädchenschule in Kalkutta, die es heute noch gibt.
Zur Geschichte: Sultana findet sich plötzlich in einer entschleierten Frauenwelt, aus der die Männer – zum Wohle aller – verbannt sind, wieder. Die Frauen haben sowohl gelernt Sonnenenergie, wie auch Wasserkraft wissenschaftlich zu bändigen und zu nutzen, gekocht wird (von den Männern) rauchfrei, sie schweben in solarangetriebenen Flugautos, es gibt keine Überschwemmungen mehr, keine Kriminalität, keinen Krieg ...
Ergänzt wird Sultanas Traum mit Kapiteln über die Autorin und deren Geschichte(n), über die Zwangsverschleierung und ihre Folgen in verschiedenen Kulturen – damals wie heute, über Helden und HeldInnen der Gleichberechtigung, die besten (?) Väter der Welt, die Erfahrungen einer Frankfurter Schleierträgerin ... und unsere Vorurteile.
In einem aktuellen Guardian-Beitrag vom 28.10 ‚English teaching has to go beyond elite white man‘ von Priyamvada Gopal, erwähnt diese Sultanas Traum:
„Surely, Sultana‘s Dream, the early 20th-Century fantasy story by Rokeya Sakhaswat Hossain – where man stayed home while only women went out – has a relevance for our understanding of Muslim women‘s long and rich history of writing and debating. (Yes, it exists.)“
Dieser Titel ist der Grüne Zweig NR 279 aus Werner Pieper s Medien-Experimenten The Grüne Kraft.