152. Stomps-Brösel

1. • V.O. Stomps-Preis I
Liebe Freundinnen und Freunde der Mainzer Minipressen-Messe,
der V.O.Stomps-Preis der Stadt Mainz für die herausragende Arbeit kleinverlegerischer Tätigkeit konnte für 2019 zum 21. Mal ausgeschrieben werden! Nutzen Sie die Chance, Ihren Verlag, Ihre Presse oder Zeitschrift auszeichnen zu lassen!
Die Stadt Mainz freut sich auf Ihre Bewerbung?
Anmeldeschluss ist der 15. März 2019: http://www.minipresse.de/stomps-preis/teilnahme.php
Mit besten Grüßen
Jürgen Kipp

Landeshauptstadt Mainz, Gutenberg-Museum
Jürgen Kipp, Kurator MMPA
25. Mainzer Minipressen-Messe 2019 – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen – die Buchmesse der kreativen und innovativen Verlage – 30. Mai bis 2. Juni 2019 in der Mainzer Rheingoldhalle.
Tel. 06131-122676, Liebfrauenplatz 5, 55116 Mainz
www.minipresse.de
www.gutenberg-museum.de

2. • V.O. Stomps-Preis II
Warum ich seit Jahren auf diesen Preis fixiert bin, weiß ich auch nicht. Was ich aber weiß ist, daß ich ihn gerne bekäme. Also werde ich mich bewerben. Es könnte hilfreich sein, wenn auch Du Dich dort mit Argumenten für die Grüne Kraft melden würdest.
If so: herzlichen Dank!

3. • Zecken
‚Vorsicht Zecken!‘ – Der Grüne Zweig 303 ist inhaltlich fertig und ihn gibt es demnächst, sobald auch Zweig 304 soweit ist.

4. • Cheikh Anta Diop
Zweig 304 handelt vom Ursprung unserer Kultur im tiefsten Afrika, von Cheikh Anta Diop.
Sobald Übersetzer/Überarbeiter Moustapha Diallo liefert, gehen beide Zweige in Druck.

5. • Buffy St. Marie
Ein recht neues und herzliches Interview mit Buffy und ihrer Biographin:
https://www.youtube.com/watch?v=dErr7MDqDLg
1996 bracht Buffy ihr Album „Up Where We Belong“ heraus, eine Neuaufnahme ihrer Lieblingslieder aus 30 Jahren Arbeit. Im gleichen Jahr gab es zu diesem Album ein Fernseh-Special, in der sie eine Reihe der Songs live spielt. Unglaublich! https://www.youtube.com/watch?v=HRUbRZcMbxs

6. • Kachelmann
Gerne würde ich mit meinen Haaren & meinem Haare-Buch mal wieder eine TV-Talkshow besuchen. Am liebsten bei Herrm Kachelmann auf rbb. Hast Du da Kontakte und/oder kannst Du da was vermitteln?

7. • ‚Der Alte Werner‘ Pinnau
Über meinen alten Freund Werner Pinnau, den ‚Perkeo aus der Küttelbecke‘ habe ich schon in meinem ‚Highdelberg‘-Buch geschrieben. Nun stieß ich auf etliche Briefe von ihm, die er mir meist aus dem Knast oder der Psychiatrie geschrieben hatte. So würde ich gerne nochmal etwas über und von ihm schreiben und lade Dich, so Du ihm mal begegnet bist, ein, Deine Eindrücke von oder Abenteuer mit ihm aufzuschreiben und mir zukommen zu lassen.
Hier ist er nach wie vor präsent, die Urne mit seiner Asche steht hinterm Haus…

8. • Sonnenuhr
An einem sonnigen Tag wird demnächst die neue Sonnenuhr auf der Vorderseite der Alten Schmiede fertig installiert. Besten Dank an Adolf Klein und den Birkenauer Sonnenuhren Verein.

“Eine kleine Sonnenuhr-Region findet sich auch um Briancon herum in den Hautes-Alpes (Frankreich), siehe /www.france-voyage.com/frankreich-tourismus/bilder-sonnenuhren-departement-hautes-alpes-1353.htm.

Es ist wahrscheinlich, daß ich mich demnächst an ein, bzw. das Sonnenuhr-Buch mache… Carol mailt mir folgenden Text:
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur…
Als der Mensch die Zeit erfand,
die Sonne ihm zur Seite stand.
Sie wärmt nicht nur, sie teilt auch ein,
ließ Menschen nie mehr zeitlos sein.
Und als an Uhren Zeiger drehten,
begann das eingeteilte Leben.
Die Sonnenuhr zählt nur bei Licht,
schöne Stunden vergisst man nicht!

9. • PresseFreiheiten?
Als vor Jahren die TAZ eine Falschmeldung brachte (es ging um den Dalai Lama und wer ihn nach Dt. eingeladen hätte), machte ich die Redaktion darauf aufmerksam – ohne Erfolg. Die TAZ behauptete, es seien Frau Süßmut und Hainer Geißler gewesen, dabei waren es Petra Kelly und Herbert Rusche. Eine Korrektur lehnte die TAZ ab, da mit diesen Namen allemal niemand was anfangen könne. Seit dem lese ich keine TAZ mehr.
Am Samstag brachte die regionale RNZ (Rhein Neckar Zeitung) oben links auf der Titelseite, also als erste Meldung, einen Hinweis auf den neuen Roman von T.C. Boyle. In dem kurzen Text wird behauptet, Timothy Leary sei der Erfinder des LSD.
Auch nach mehreren Telefonaten ließ sich nicht klären, wer diese Zeilen geschrieben hat, aber ich wurde zu einem Gespräch über Tim und Albert in die Redaktion eingeladen. Demnächst in diesem Theater.

Ich bekam Boyles Buch ohne Absender zugesandt. Dank an wen auch immer…

10. • Soldaten der Dt.Nazion – bzw.ihre Haare – werden diskriminiert
Ein 51jähriger Stabsfeldwebel der Bundeswehr fühlt sich diskriminiert, weil für Soldatinnen lange Haare erlaubt sind, ihm aber nicht. „Das Gleichberechtigungsgebot schließe es nicht aus, für die Geschlechter unterschiedliche Regelungen zu treffen“, so die Richter des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig – auch wenn es bislang keinerlei Haar- oder Barterlaß, sondern nur Kleidervorschriften gibt. Bis zu einer Neuregelung darf der Mann weiter diskriminiert werden. Schon mein Vater wies mich in den 60ern darauf hin: „Der Stahlhelm muß passen!“ Letztendlich hat der Bundestag eine Haar-Ordnung(?) zu entscheiden.

11. • Fleischgesetz
§ 2 des dt. Fleischgesetzes ist ergänzt worden:
„Die von einem auszubildenden Klassifizierer durchgeführte und gleichzeitig von einem zugelassenem Klassifizierer beaufsichtigte Klassifizierung gilt als Klassifizierung durch einen zugelassenen Klassifzierer, wenn der zugelassene Klassifizierer ausschließlich diese eine Klassifzierung beaufsichtigt, um jederzeit einschreiten und damit eine ordnungsgemäße Klassifizierung sicherstellen zu können.“

12. • StrafVollzüge
Lieber Werner,
auf Deinen letzten Brösel hin hatte ich Dir einen Link zu einem indischen Gefängnisexperiment zukommen lassen, es ging in ihm um Meditation als Resozialisierungsmaßnahme im Strafvollzug…
Das Thema ist es wert, beachtet zu werden, auch und vielleicht insbesondere unter dem von Dir {…kam von einem Brösel-Leser} nun ins Spiel gebrachten Thema ‘Altersknast’.

Ein, mit Verlaub, eher a-sozialer Gedankengang, den ein freier Geist, wie Du einer bist, wohl nicht wirklich ernst gemeint haben kann, der aber, für Menschen, denen ihre geistige Freiheit
auf ihrem langen, mitunter frustrierenden Weg durch diese Welt abhanden gekommen ist, ein tatsächlich naheliegender sein kann.

Ein Platz im Strafvollzug kostet in Deutschland täglich, wenn ich das auf die Schnelle richtig gesehen habe, um die 140 Euro.
Der Platz meiner Oma im Altenheim, Pflegegrad 3, zum Vergleich: etwa 120 Euro, von denen 40 Euro die Krankenkasse übernimmt.

Dies vorausgeschickt, komme ich noch einmal auf den Gefängnisfilm zurück:

Derartige Meditationskurse werden ja für gewöhnlich nicht in Gefängnissen abgehalten. In Deutschland beispielsweise organisiert sie ein gemeinnütziger Verein.

Ich komme gerade einmal wieder von 2 derartigen Retreats und habe ein paar interessante Zahlen, die ich Dir gerne einmal zugänglich machen möchte, im Gepäck.

Die ersten Zahlen sind von einem Retreatcenter in Belgien, unweit von Aachen.
Dort wurde zu Beginn des Jahrtausends eine Immobilie erworben, die ungefähr Platz bietet für 80 bis 100 ‘Insassen’ + 10 bis 15 ehrenamtliche Helfer.

Der dortige Verein hat monatlich laufenden Kosten von etwa 18.000 Euro, durchgeführt werden pro Monat 2 Kurse á 11 Übernachtungen. Die Kosten beinhalten alles, was an Kosten für den Betrieb anfallen, angefangen bei den monatlichen Zinslasten, über Wasser und Heizung bis hin zu kleineren Instandhaltungsmaßnahmen und der Verpflegung der Gäste und Helfer.
Bei rund 2000 Übernachtungen im Monat macht das einen Kostenansatz von 8 bis 10 Euro pro Übernachtungsgast inkl. vegetarischer Verpflegung.

Wenn Du jetzt noch den Mindestsatz der Krankenkasse für Sozialschwache zu dieser Rechnung addierst (der wird wohl mittlerweile bei etwas über 200 Euro liegen, dann weißt Du, wie man mit Solidarität, Mitgefühl und ein wenig Bereitschaft zum inneren Wachstum Antworten auf ein paar der drängendsten Fragen unserer Zeit finden könnte.

(Die zweite versprochene Zahl ist von einem Retreat in Deutschland, auf dem ich als Helfer war, da dieser in einer angemieteten Immobilie stattfand, lag der Tagessatz dort deutlich höher: bei rund 20 Euro).

Ihr ’68 seid in die Jahre gekommen. {Ich wiederhole mich: ich war/bin kein ’68.*pi*}
Vielleicht an der Zeit das Konzept Kommune noch einmal neu zu durchdenken – und vielleicht auch an der Zeit, ein paar Korrekturen an der seinerzeit eingeleiteten Familienpolitik zu vollziehen.

Mich bitte nicht falsch verstehen: Familie lief bei mir zuhause auch nicht, aber dennoch trage ich in mir ein Ideal und meine 98-jährige Oma wäre jetzt auch nicht im Heim, sondern bei mir, wenn sie nicht lieber ins Heim gewollt hätte, um nur nicht einem von uns zum Ende ihres Lebens hin noch zur Last zu fallen…

Schon merkwürdig, nicht?

Ich bin Jahrgang ’69, wenn ich heute zurückblicke auf diese Jahre und die Generation die sie geprägt hat und vorausblicke auf das, auf das die nach ihren Wünschen geformte Gesellschaft
mehr und mehr zusteuert, dann schwanke ich oft zwischen Resignation und Wut.

Die Tage eine aberwitzige Story gelesen:

Vom SED-Parteisöhnchen zum überzeugten Islamisten: Der Berliner Axel Mylius war einer der wenigen deutschen Konvertiten in der DDR. Seine Geschichte erzählt viel über die Blutleere des Sozialismus und die Faszination der Religion.

Geht es noch absurder:
Da wünscht sich ein Sozialist und bekennender Antifaschist einen Sozialismus mit dem Plus der Faszination der Religion und durchläuft einen Radikalisierungsprozeß der sich wohl kaum hinter der Entwicklung seines Großvaters zu verstecken braucht.

Ich fürchte:
Mit all dem ‘Goodwill’ hüben wie drüben kriegt man zwar den Deutschen aus dem Nazi raus,
aber nicht den Nazi aus dem Deutschen. Und damit auch nicht seine Anfälligkeit für -ismen gleich welcher Spielart.

Bevor ich noch weiter vom eigentlichen Thema abdrifte, über den Drift ließe sich ein ganzes Buch schreiben. (Zu 2 /3 ist es vermutlich auch schon geschrieben…)

Liebe Grüße von der Bergstraße
Stefan
………
Merci mal wieder, na Knast ist nicht die Alternative für Altersarmut und Obdachlosigkeit, sollte man den Betroffenen lieber die Kohle, die Knast kostet, zur Verfügung stellen (oder besser eine Gesellschaft schaffen, in der alle ihre Grundbedürfnisse abdecken können und niemand mangels Moneten obdachlos wird).

13. • *pi*-Fotos
Ich poste ja selten Fotos von mir, so war ich überrascht, auf der WebSite der regionalen Zeitschrift ‚Weschnitz Blitz‘ gleich 50 von mir zu entdecken (inkl. BuchCover)…

14. • Johannes A. Nikel ff.
Lieber Pieper,
vielleicht kennst du den Artikel in der FR über Nikels Streiche noch nicht?
Ich erfuhr von einer Kollegin, die mit der Familie befreundet ist, dass mein erster Verleger Hans A. Nikel am 27. 12. 2018 in einem Pflegeheim in Bad Homburg gestorben ist. Er gab mir 1970 die Chance, eine Bibliothek der Welträtsel in seinem Verlag Bärmeier & Nikel zusammen zu stellen. Spezieller Ansprechpartner war damals Herbert Feuerstein, der später mit Harald Schmidt TV- Sendungen machte. Mein Manuskript „Tiermenschen“ war im Andruck, als der Verlag 1971 Insolvenz anmelden musste. Nikel hätte auch gern Sergius Golowins Buch „Kosmonauten der Märchenwelt“ gedruckt, nachdem er durch mich Sergius kennengelernt hatte und sehr von ihm beeindruckt war. Das Buch erschien später 1973 im Merlin Verlag, Gifkendorf unter dem Titel „Magie der verbotenen Märchen“. Es ist dort noch immer erhältlich. Der Merlin-Verlags-Verleger Andreas J. Meyer feierte 2017 seinen 90. Geburtstag.
1964 hatte ich bereits an die Redaktion von „Pardon“ einen satirischen Text geschickt. Der Maler, Zeichner und Dichter Robert Gernhardt, damals Redakteur bei Nikel, sandte ihn mit freundlichen Worten zurück und ermunterte mich, mich bei Gelegenheit erneut zu melden.
Liebe Vorfrühlingsgrüße aus Ffm-Bornheim
Wolfgang

Wolfgang Bauer
Luisenstr. 8
60316 Frankfurt/Main

15. • Wessen Brösel?
Die Brösel werden nur an Menschen gemailt, die darum gebeten haben. Wer sie nicht mehr möchte, soll sich bitte melden und wird unverzüglich aus der Mailingliste gelöscht.
Und: Nein, ich schreibe nicht alle Sachen, sondern übernehme manchmal Mails und Texte von Dritten …und unterschlage meist ihre Namen, da ich nicht weiß, ob ihnen die Namensnennung recht wäre. Falls Du Dich angesprochen fühlst, laß es mich wissen. Regelmäßig übernehme ich Infos von Konrad Volz, Alexander Foyle und anderen.
Von diesem Brösel sind z. B. die Abschnitte über Buffy und den Knast nicht von mir.

Ein Kommentar zu “152. Stomps-Brösel

  1. Claus Wilcke

    Hallo Werner,
    vielleicht was fürs Sonnenuhrbuch? Ein Aphorismus von G. C. Lichtenberg:
    [F 1022] Gott, der unsere Sonnenuhren aufzieht.
    Betse Grüße
    Claus

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