124. Herbstfarbiger Brösel

1. • Craig Carpenter
Der Hopi-Botschafter Craig Carpenter besuchte uns 1973 und hinterließ in meinem Leben und Wirken Spuren, wie nur wenige andere Menschen.
Aus Dank widme ich ihm den – so wie es derzeit aussieht – wahrscheinlich letzten Grünen Zweig, die Ausgabe 301. Er ist in Produktion, wird während der Buchmesse erscheinen.
Herzlichen Dank an die Synergias & FontFront für ihre fruchtbare Unterstützung…

2. • Buchmesse
Auf der Frankfurter Buchmesse, vom 11. – 15. Oktober, werde ich die ersten drei Tage in unserm Cafe der Verlage (Halle 3, Gang C/D, Stand C57 – D 62) verbringen… wo es in diesen Tagen auch eine Gesprächsrunde zum Thema VG WORT geben wird (der genaue Termin ist noch nicht klar).
Vor 49 Jahren war ich auf meiner ersten Buchmesse: ohne Ticket über die Mauer rein, von ZivilBullen auf Grund meiner Haare als Demonstrant vom Morgen wiedererkannt (ich war laut Polizei der einzige ‚Langhaarige‘ auf der PaulsKirchen-Demo) und verhaftet. Die Nacht verbrachte ich im Knast, die Quittung über 4,50 DM ‚Haftkosten‘ habe ich noch… „Friedensfreund fiel aus der Rolle“ berichtete die Neue Presse…
‚Langhaarig‘ war man damals schon, wenn die Haare über die Ohren wuchsen … Inzwischen reichen sie bei mir tiefer als die Knie… Leider reicht das nichtmehr, um in eine TV-Talkshow zu kommen … so ein Auftritt würde den Umsätzen erfahrungsgemäß arg helfen.
Kennst Du da jemanden?

3. • VG WORT
Nochmal: die VG WORT hat laut eigener Aussage widerrechtlich jahrelang Gelder, die den AutorInnen ‚gehören‘, den Verlegern überwiesen und wollen von diesen nun diese Gelder zurück. In meinem Fall bis zum 19. Oktober über 4000€ – die der Verleger in mir nicht hat (Konto steht im Minus, Monatsumsatz knappe 1000€, es liegen mehrere unbezahlte Rechnungen vor).

Bis heute hat die VG den Autoren noch keine Nachricht gesendet, wann bzw. wieviel diese denn erhoffen dürfen. Laut FAZ bedeutet das für ein Viertel der Verlage im Lande das Ende. Keine Ahnung, ob sie mich da schon mitgezählt haben.

Konkret in meinem Fall: hier gehen alle eingehenden Gelder in die Zweig-Produktion, gleich ob vom Verleger der vom Autor. Honorare zahle ich mir allemal nicht. Also zwingt mich die VG WORT in die Insolvenz … bevor ich dann irgendwann nochmals Geld von ihnen bekomme.
Kurz: ich bin ratlos pleite und die VG WORT hat angekündigt das Geld gerichtlich einzutreiben, was ihnen laut meinem Medien–Anwalt kaum gelingen wird, da ihr ganzes Vorgehen juristisch umstritten ist.

Ich spiele derweil Lotto und hoffe auf nen Wunder … falls dieses einsetzt, werden weitere Zweige grünen…

4. • Neuauflage ehemaliger Hefte im Klein-Büchlein-Format. Die letzten Druckaufträge vor dem Craig-Büchlein waren Neuauflagen der vergriffenen Hefte, für die es auch einige Vorbstellungen gab:
Al Imfeld – Afrika besser verstehen (GrünZweig 268)
Timothy Leary – Höhere Intelligenz und Kreativität (GrünZweig 80)

5. • BEAT-LESUNG aus dem TANGER TELEGRAMM
(Mainz, 19. Oktober 2017)
https://www.facebook.com/100013029014974/videos/o.10678937339/354372535007044/?type=2&theater
(aus dem Land der der ursprünglichen rauchbaren grünen Kraft…)

6. • Hausbesitz: wie tief?
Meist erwirbt ein Hausbauer zuerst das Grundstück, auf dem er sein Haus baut.
Frage: In welche Tiefe reicht so ein Grundbesitz?

7. • Ursula LeGuinn
Noch eine Gemeinsamkeit von Vater und Tochter: wir lesen uns gerade durch die wunderlichen Welten/Bücher von Ursula LeGuinn. Einstiegstip: ‚Powers‘ oder auch die älteren Bände der Erdsee-Trilogie.

8. • Waschmaschine
Derzeit waschen Tochter Oona und ich unser Wäsche old school in der Badewanne, deren Wasser mit Holz & Kohle angeheizt wird.

9. • Release Trip
Moin Werner, schöne Grüße aus Hamburg. Ich hab mal das Release-Buch digitalisiert. Viel Spaß beim blättern…www.yumpu.com

10. • Auch die Engländer testeten LSD an ihren Soldaten
Filmaufnahmen davon:
www.dailymail.co.uk

11. • Tim Leary in bleibender Verbundenheit
The Brotherhood of Eternal Love hat eine der besten Sammlungen von Videos, Texten, Originaldokumenten, etc. zu Tim online:
www.belhistory.weebly.com

12. • Fleischliches
Im vorletzten Brösel gab es eine Meldung
12. • Klimawandel wie? Wieviel Land braucht es, um uns mit Lebensmiteln zu versorgen? Dazu eine Ergänzung von Gereon Janzing:

Salut Werner!
Diese Milchmädchenrechnung zum Klimawandel wird Monsanto freuen. Denn die möchten ja, dass wir glauben, dass Soja (insbesondere gentechnisch verändert) ökologischer ist als Milch. Und vermutlich ist Monsanto sogar die Quelle dieser absurden Statistik.

Die Zahlen gehen ja offensichtlich von Massentierhaltung aus. Nachdem du als Schäfer gearbeitet hast, muss ich dir doch nicht erklären, dass es auch extensive Weidehaltung gibt, deren Bilanzen erfreulich positiv aussehen.

Sollen die Extensivweiden an Gebirgshängen umgepflügt und durch Sojaäcker ersetzt werden? So zerstört man Flächen durch Förderung des Bodenabtrags. Und die Soja wird in dem Klima nicht einmal wachsen. Und bedenke, dass zum Anbau in der Regel schwere Maschinen mit fossilen Brennstoffen eingesetzt werden.

Sollen die gesamten Magerweiden mit ihrer großen Biodiversität durch artenarme Sojaäcker ersetzt werden? Damit es auch ja immer weniger Insekten und in der Folge immer weniger Vögel gibt?

Wenn wir die Viehhaltung aufgeben und folglich keinen Wirtschaftsdünger mehr haben, freut sich Bayer, weil wir umso mehr chemisch düngen müssen. Was wiederum fossiler Energieträger bedarf.

Merke: Veganer sind IMMER Leute, die überhaupt kein ökologisches Interesse haben. Das landwirtschaftliche Ressourcenmanagement, der Energiefluss, der Kohlenstoffkreislauf, die Biozönosen sind zu komplex für so einfache Stereotypen wie „Tierprodukte sind schlecht, Pflanzliche und synthetische Produkte sind gut“.

Die Veganer sind letzten Endes dasselbe wie die Anhänger der Massentierhaltung: Beide boykottieren die extensive Weidehaltung, die wertvolle artenreiche Ökosysteme schafft.

Viele Grüße von einem studierten Biologen und Geografen mit ökologischer Ausrichtung

Gereon

13. • HyperNormalisation 2016
HyperNormalisation is Adam Curtis‘ latest documentary film for the BBC released on Oct. 16, 2016. In the film Curtis argues that since the 1970s, governments, financiers, and technological utopians have given up on the complex „real world“ and instead built a simple „fake world“ that is run by corporations and kept stable by politicians. From the conflict in Syria and Libya to the path to Trump, Curtis weaves a stark picture of the terrible problems facing the modern world, and the seeming powerlessness of our leaders to be able to fix them. If you haven‘t seen it yet, DO! Its important.

14. • Norman Spinrad: Carcinoma Angels
www.will.tip.dhappy.org

Science Fiction – ausdrucken und in Ruhe genießen….

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