122. September-VollMond-Brösel

1. • Bild: Afrika Süden oben
Von dieser Karte – Afrika ohne die von den Kolonialherren gezogenen willkürlichen Grenzen – habe ich immer einige Kopien in der Tasche, um sie am Bahnhof Weinheim an Flüchtlinge aus Afrika, meist Gambia, zu verschenken. Immer ein guter Einstieg in ein Gespräch…

2. • GesichtserkennungsSchwindel
Digitalcourage – Newsletter vom 25.08.2017

Lieber Werner,
am Berliner Bahnhof Südkreuz werden seit drei Wochen die Gesichter von Reisenden digital abgetastet. Unser Gründungsvorstand padeluun hat sich als Testperson für den Feldversuch angemeldet und entdeckt, dass ihm die Bundespolizei einen aktiven, 50 Meter weit sendenden Beacon untergeschoben hat. Das ist ein Vertragsbruch und ein heftiger Verstoß gegen das Datenschutzgesetz. Deshalb fordern wir, dass der Versuch sofort abgebrochen wird! Erreicht haben wir schon jetzt, dass die Testpersonen und die Öffentlichkeit über die Dauersender informiert wurden. Der Druck auf das Innenministerium wächst – denn die Bundesdatenschutzbeauftragte hat sich unserer Forderung am Mittwoch angeschlossen.
Mit besten Grüßen aus Bielefeld
padeluun, Kerstin Demuth, Friedemann Ebelt
und das Team von Digitalcourage

Du findest das gut, wenn Leute Geräte auseinandernehmen, statt sie einfach hinzunehmen? Unterstütze uns mit einer Fördermitgliedschaft!
Hätte padeluun sich nicht als Freiwilliger für das Projekt gemeldet, wäre die Öffentlichkeit bis heute nicht informiert: Als er den Transponder, den Versuchspersonen bei sich tragen müssen, in seinen Händen hielt, hat er nicht schlecht gestaunt. Es ist nämlich kein passiver RFID-Chip, mit dem er gerechnet hatte, sondern „blukii“, ein aktiv sendender Beacon. Dieser Mini-Computer sammelt unterschiedliche Daten (Temperatur, Neigung und Beschleunigung) und gibt sie weiter. Ohne die Testpersonen über die Fähigkeiten des Geräts zu informieren, hat die Bundespolizei diese kleinen „Überwachungslabore“ verteilt. Soll das eine informierte Einwilligung sein, wie sie das Gesetz vorschreibt? Nein. Deshalb fordern wir: Der Test muss sofort abgebrochen werden!

Unser Artikel zur Gesichtserkennung am Südkreuz:
www.digitalcourage.de/gesichtsscan-beenden

Kommentierte Bilder der Aktion:
www.digitalcourage.de/gesichtsscan-beenden#bilder

Kaum einen Tag nach unserer Pressemitteilung am Montag war das Innenministerium schon so in der Defensive, dass sie eine Rechtfertigung über ihren Twitter-Account geteilt haben. Am Tag vor dem Auftritt von Thomas de Maizière am Bahnhof Südkreuz bekamen wir ordentlich Rückendeckung. Die Bundesdatenschutzbeauftragte sowie Abgeordnete von SPD, Grünen und DIE LINKE haben sich unserer Forderung nach dem sofortigen Abbruch angeschlossen. Natürlich hat Überwachungsminister de Maizière nicht die Verantwortung übernommen und hält am Feldprojekt fest. Nach unserer Aktion ist aber klar: Zusätzlich zu aller Kritik an biometrischer Überwachung fehlt die Rechtsgrundlage für das Projekt, weil keine informierten Einwilligungen vorliegen.

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3. • Craig Carpenter, Grüner Zweig 301
1973 besuchten uns eine Gruppe traditioneller Indianer, wie auch einer der vier Botschafter der HOPI, Craig Carpenter., durch desen Anstöße dann der Grüne Zweig 22, ‚Indianer & Wir‘ erschien. Rückblickend einer der wenigen Menschen, die mich wirklich verändert haben.
In diesem Büchein sind Texte von ihm und über ihn versammelt.
Der Grüne Zweig 301 erscheint demnächst, sobald mir jemand den Umbruch gemacht hat…

4. • VG WORT
Die Forderungen der VG WORT über gut 4000€ könnte ich nicht bezahlen, fühle mich aber auch nicht dazu verpflichtet. Geht es doch um Rückzahlungen von Verlegern, damit die VG mehr Geld an Autoren ausschütten kann. Da ich mir, dem erfolgreichsten Autor der Grünen Kraft, nie Honorare ausgezahlt habe – alle Gelden gingen immer in der Unternehmen – erscheint es mir unsinnig, mich da ‚schuldig‘ zu fühlen. Unterstützung bekomme ich von RA Albrecht Götz von Olenhusen, der mich schon vor Jahren z.B. im Papalag/Lukanga Mukara RechtsStreit beraten hatte: www.literaturkritik.de

5. • Tim Leary Collection
Neben Craig Carpenter war wohl Tim mein größter Lehrer. Hier ein paar Links zu seinem digitalen Vermächtnis. Dank an Alexander dafür.


Teil 1: www.timothylearyarchives.org/acid-bodhisattva

Teil 2: www.timothylearyarchives.org/acid-bodhisattva-2

Sowieso eine gute Seite …: www.timothylearyarchives.org

Und hier schreibt er wie je zuvor … www.leary.com

Wo ich dabei bin hier noch weitere gute Artikel über Tim:

Alle seine papaers an der NYC Univ.: www.archives.nypl.org

Guter Artikel aus Wired: www.wired.com

Gute Rezi aus dem New Yorker: www.newyorker.com

Ich wusste z.B. nicht (oder hab vergessen) dass Susan Sarandon 2015 noch Reste von Tim‘s Asche in Burning Man verbrachte …

6. • it – The International Times
Dieser Tage erschien die Jubiläums-Ausgabe (zum 50!) der INTERNATIONAL TIMES, in den 60/70ern eine der wichtigsten Undergrund Zeitschriften in Europa. Immernoch dabei: Heathcote Williams

7. • Haare
Für mein vor Jahren geschriebenes Buch ‚Haare – mehr als nur eine Haupt-Sache‘ hatte ich versucht, eine Crowdfunding-Aktion einzuleiten. Noch fehlt mir da ein Video und dieser Tage/Wochen waren zu viele andere Dinge zu bewältigen –und sei es der Wildwuchs hinter dem Hause… Demnächst werde ich versuchen, diese Aktion voranzutreiben…

8. • Release-Trip
Moin Werner, schöne Grüße aus Hamburg. Ich hab mal das Release-Buch digitalisiert. Viel Spaß beim blättern…www.yumpu.com
Dank an Hans Meister

9. • Santurin
Ruhig war es, als ich 1971 auf der kleinen Insel Santurin zum einen Kahil Gibrain‘s ‚The Prophet‘ übersetzte, zum andern erste Wurzeln für den ‚Grünen Zweig‘ vorbereitete.
Und nun: Gut 2 Millionen Touristen überlaufen die Insel, man kann Villen für 5000€ mieten – für 24 Stunden wohlgemerkt. Die Insulaner mögen nun Geld scheffeln (naja, einige), aber finden keinen Platz mehr zum leben…

10. • Kenya verbietet Plastiktüten
Wieder einmal ist ein afrikanisches Land ein Vorreiter. Wer in diesem Land Plastiktüten herstellt (Kenya war bislang ein Exportland für diesen Müll) oder verkauft landet bis zu vier Jahre im Knast – eventuell auch schon bei der bloßen Verwendung. Bislang wurden laut dem Umweltprogramm der UN in Kenyas Supermärkten jährlich bis zu 100 Millionen Tüten verteilt, die sich in Bruchstücken in der Nahrung wiederfanden; nicht nur in Fischen, auch in Kuhmägen fanden sich bis zu 20 Plastiktüten. Nun sind 60.000 Plastikjobs weg und die Bevölkerung, vor allem auf den Märkten, muß sich neu orientieren. Sie hatten sechs Monate Zeit, sich auf diese neue Zeit vorzubereiten.

11. • Wann ist man alt, Alter?
In meiner Kindheit waren 60jährige ALT. Viel älter, als ich mich heute mit meinen 69 fühle, OK, die ältere Generation hatte zwei Weltkriege hinter sich, wir haben garkeine Zeit, uns alt zu fühlen. Im 18. Jahrhundert gab es in Europa zehn Hunderjährige, heute sind es allein in Großbritannen 14.500. Als das Rentenalter von 65 eingeführt wurde, starben die meisten Männer bevor sie 70 wurden.
1970 überlebten Männer noch zehn Jahre als Rentner, heute sind es 22 Jahre.

12. • Klimawandel wie?
Wieviel Land braucht es, um uns mit Lebensmiteln zu versorgen?
Für 100gr Kalbfleisch braucht es jährlich zwischen 20 und 250 Quadratmetern Land. Hähnchen brauchen 2 bis 6 m2, Tofu 1 bis 2 m2. Ein Liter Sojymilch braucht einen halben Quadratmeter, die Hälfte von Kuhmilch.In einer veganen Welt würden zwei Drittel alles Weidelandes‘befreit‘, denn Weidetiereverbrauchen das 3 biis 20 -fache an Proteinen, daß sie für den menschlichen Konsum umwandeln..
Wären alle Menschen Vegetarier, würden ihre Autos abschaffen, weniger fliegen und mehr Stoffe recyceln, würde das dem Planeten bzw unserm Leben darauf, arg helfen – doch den notwendigen Rückgang an CO2 Gasen nicht ausreichend eindämmen.
Die effektivste Giftgasbremse: Weniger Kinder (& Kindeskinder) erzeugen…

13. • Grüne Kraft
Die FAZ präsentierte am 4.9. eine ganze Seite ‚Auf fruchtbarem Boden –Das kleine Albanien ist der größte Marihuanalieferant Europas‘. Hubschrauber-Streifen der italienischen Polizei (Albanien hat keine) überfliegen das unwegsame Anbaugebiet in den Bergen und macht Fotos. „Das Grün von Cannabisfeldern ist intensiver als das der übrigen Vegetation…“

14. • Trip advisor
Zwei Seiten des New Scientist vom 19. August lesen sich in großen Zügen wie eine Zusammenfassung von Trip-Ratschlägen früher Grüner Zweige, nur diesmal wissenschaftlich belegt. „Psychedelic drugs promise excellent treatments for the aliments of the psyche.“

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