121. ‚Hochsommer‘-Brösel

1. • VG WORT
Seit fast 10 Monaten schwebt die Forderung der VG WORT über eine ‚Rückzahlung‘ von über 4000€ über meinem Haupte. Ich habe mich zwischenzeitlich über die Spielregeln einer Insolvenz kundig gemacht … als erstes muß ich da einen Mietvertrag vorweisen – den es hier in 45 Jahren nie gegeben hat, bislang reichte ein Handschlag …
Als ich mich auf dem örtlichen Bürgermeisteramt insolvenzkundig machte, wurde ich von drei Frauen, eine nach der anderen, beraten. Zwei gaben mir schnell einen Rat: „Da müssen Sie als erstes zum Job-Center!“ und wollten mich an die Caritas verweisen. Als ich nachfragte, ob die denn auch Jobs für 69jährige hätten…
Doch nun gab es eine erste VG-Reaktion auf meine zahlreichen dickköppigen Einwände, man wird sich meinen Vorgang nochmal vornehmen. Bei einem Telefonat sagte mir eine Frauenstimme, ich möge doch mein Schreiben (vom Oktober letzten Jahres!) nochmal mailen. Als ich frage „An wen?“ antwortet sie „Meinen Namen brauchen Sie nicht, ich lese allemal alle Mails die reinkommen.“ (Selbst im Urlaub??)
Naja, mein Name ist da auch nicht so gefragt, wichtig ist nur, daß ich die zwei Zahlen, unter denen ich dort geführt werde, nicht durcheinander bringe: eine ist für den Autor in mir, die andere, 858806, für den Verleger…
Derweil flüsterte mir ein alter Anwaltskollege ins Ohr, daß diese Forderungen – die ich im Detail nie begriffen habe – allemal nicht rechtsgültig wären. Uff! Die VG WORT „versuchen es immer wieder und gehen auf nix richtig ein.“

Nun kam erstmals eine direkt an mich gerichtete Antwort von einem VG-Juristen: „…Abschließend möchte ich noch auf Folgendes hinweisen: Nach unserer Datenbank haben Sie neben Ihrem Wahrnehmungsvertrag als Verlag (Karteinummer: 858806) auch noch einen weiteren Wahrnehmungsvertrag als Autor (Karteinummer: 878014 ). Für diesen gilt nun spiegelbildlich das oben gesagte: „als Autor“ haben Sie in den Jahren 2012 bis 2016 „zu wenig“ von der VG WORT erhalten und werden aus diesem Grund bis Endes des Jahres noch eine Nachzahlung erhalten. Insoweit bestünde also vielleicht eine Möglichkeit, dass Sie diese Nachzahlung verwenden, um damit einen Teil der Verbindlichkeit Ihres Verlages zu tilgen. Auch dieser Umstand spricht also dafür, dass Sie in der erläuterten Art & Weise einen Stundungsantrag stellen sollten. Ohne eine solchen Antrag besteht für uns jedoch keine andere Möglichkeit, als dass wir die Angelegenheit unseren Anwälten übergeben, um Klage gegen Ihren Verlag einzureichen.“

Nun habe ich nachgefragt, ob ich als Autor nicht erstmal gegen die VG WORT klagen solle/müsse, da sie mir offensichtlich seit Jahren Geld vorenthalte…

2. • Sandbilder
Vor einigen Jahren bot ich eine zeitlang Sandbilder an. Klaus Bösch nahm sich damals des Themas an, hat die ursprüngliche Idee auf viele neue Formate ausgeweitet und beliefert als ‚Sandmann‘ auch China und die USA … uns hat er nun mit zwei Sandbildern beglückt, hier rieselt es jetzt wieder.
www.sandpicture.com

3. • Craig Carpenter – Der traditionelle Botschafter
Er und seine Begleiter erzählen • Der Grüne Zweig 301

Falls die VG WORT ihre Forderungen einstellt, dürfte der Kontostand ein neues GrünZweigBüchlein erlauben. So bereite ich einen Dankes-Zweig an Craig Carpenter, den indianischen Botschafter, der uns beim Besuch traditioneller Indianer 1973 beflügelte, vor. Siehe auch ‚Der Grüne Zweig 22 – Indianer & Wir‘.

Das vorläufige Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
Craig Carpenter, der traditionelle Botschafter
Mit Craig in Europa unterwegs – Reisenotizen von Gisbert Bölling
Craigs 2. Besuch
Big Foot
Zugabe:
Die HOPI Friedens-Botschaft

Die Hopi-Botschaft darf nicht zum Handelsgut verkommen, verdient aber eine größere Verbreitung – so ist sie in diesem Büchlein eine kostenlose Zugabe und freut sich, wie die restlichen Geschichten, kopiert und verbreitet zu werden.

Solltest auch Du Craig erlebt haben und noch Infos oder Fotos kennen/haben, die in dieses Büchlein gehören, laß mich das bitte wissen.

4. • G20 Zugabe
Schon erstaunlich, in welchem Maße Polizei und Teile der Presse die Vorkommnisse des G20-Desasters in Hamburg verklärten. Hier bringt die Süddt. Ztg. etwas Licht in diese dunkle Angelegenheit (Dank an Peter Will):
Die Menschen flohen vor der Polizei und brachen sich dabei reihenweise die Knochen
Die politische Aufarbeitung des G-20-Gipfels hat für Hamburgs Behörden gerade erst begonnen. „G 20 geht erst los“, sagt ein Sicherheitsexperte. Was den Vorwurf eines „bewaffneten Hinterhalts“ auf den Dächern des Schanzenviertels betrifft, haben die Behörden sich inzwischen vorsichtig korrigieren müssen. Im Schanzenviertel waren Beamten mit Maschinenpistolen angerückt, um den vermeintlichen Hinterhalt auszuheben. Aber Beweise fanden sie nirgends, und das Video eines Molotow-Cocktails, der vom Dach herunter geworfen wird, ist im Nachhinein auch nicht mehr so eindeutig. Vielleicht war es nur ein Böller.
Am Rondenbarg wird die Aufarbeitung nun möglicherweise noch unangenehmer für die Polizei. Auch weil dort 14 Demonstranten verletzt wurden, manche von ihnen schwer. Sie stürzten über ein Geländer, als sie vor der stürmenden Polizei davonliefen. Hinter der Absperrung ging es zwei Meter tief hinab. Mit dem Funkspruch „Massenanfall von Verletzten“ wurde die Feuerwehr gerufen, elf Demonstranten kamen mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus.
In Hamburgs Parlament soll am 31. August erstmals der Sonderausschuss „Gewalttätige Ausschreitungen rund um den G-20-Gipfel“ tagen. Politiker der Oppositionsparteien CDU und Linke sind damit aber nicht zufrieden. Sie wollen einen Ausschuss, der nicht nur Fragen stellen, sondern auch in Akten sehen darf.
URL: http://www.sueddeutsche.de

5. • Brösel Honorar?
Infos für die Brösel zu sammeln macht mir viel Spaß, auch wenn es leider nur sehr selten ein Feedback gibt. Aber sie sind auch ein Grund, daß ich täglich The Guardian lese – in dem Bewußtsein, die Zeitung nicht nur für mich zu lesen. Ähnlich der wöchentliche New Scientist. Das Abo für letzteren wird mir durch einen Sponsor finanziert. Dieser Tage/Wochen erreichten mich teils anonyme Geld-Sendungen: Nochmals herzlichen Dank.
Eine für uns harte Übung ist es, selber den Wert für etwas festzulegen – das haben wir weder in der Schule noch anderswo gelernt. Bei den allerersten Grünen Zweigen galt „Lies das Heft erst, und zahl mir dann, was es Dir wert ist.“ Damals stoppte ich die Aktion, weil es einfacher war zu sagen „1 DM bitte“.
Waren in den bislang 120 Bröseln Infos, die Dir etwas wert waren? Du erhälst sie, wie viele hundert MitLeserInnen, kostenlos – mich haben sie oft etwas gekostet. Was fällt Dir dazu ein?

6. • Bernd Witthüser †
Jean Trouillet: „Letzthin schrieb ich dir wg. des Todes von Sergius Golowin, erfahre ich heute vom Tod von Bernd Witthüser, ein Sauerländer, der übrigens auch mal ein Album mit Golowin aufgenommen hatte…
www.wikipedia.org/Bernd_Witthüser

Hier Bilder aus den letzten Jahren:

Für mehr Bilder hier anklicken: www.barnelli.it

Ich war ein Riesenfan von Witthüser und Westrupp und was sehe ich im Eintrag über die beiden? Dass Renée Zucker auf der 2. Platte „Trips & Träume“ (produziert von Rolf Ulrich Kaiser & Gille Lettmann) Querflöte etc. spielte
Und hier findest du auch Hinweise auf Grüne Zweige:)))
www.computopia.de

Walter Westrupp hat ein Buch über die Zeit geschrieben, das er auf seiner Seite veröffentlicht hat.“

7. • Rolf Ulrich Kaiser?
Meine Suche nach dem gerade erwähnten Rolf-Ulrich Kaiser verlief ja leider ergebnislos im Laube des Münsterlandes. Hier ein längerer Beitrag über ihn; auch schon ein paar Jahre alt und ohne Antworten auf viele Fragen. Ich kann mir nun auch nicht vorstellen, daß er noch lebt.
www.janreetze.blogspot.de/2011/05/rolf-ulrich-kaiser-gille-lettmann

8. • Johannes Nikel
www.nikel-art.de

9. • Pat Appleton
Pat war Covergirl für unsere Erstauflage der Flashbacks-CDs auf Transmitter (ihr Fotopartner damals: Bello Bautz). Pat ist heute als Sängerin der Gruppe De-Phazz bekannt und hat gerade eine neue eigene, sehr empehlenswerte jazzige Scheibe veröffentlicht: ‚ Die CD gibtz im Handel, mehr Infos unter www.pat-appleton.com

10. • Science Fiction heute
In den 70ern rezensierte ich viele Science Fiction Bücher/Autoren, schrieb in diversen Zeitschriften diesbezügliche Kolumnen, um über/von Ursula LeGuinn, John Brunner, Michael Moorcock, Philip K. Dick (!) und KollegInnen zu berichten und zu schwärmen, siehe auch Der Grüne Zweig 82: BioFiction
Durch einen Beitrag von Laurie Penny im Guardian:
„In Science Fiction, the future is feminist“
hat sich mir nun eine neue Welt erschlossen, die ich am Liebsten in englischer Sprache erobere.
Neben Naomi Alderman (‚The Power‘) und Margaret Atwood‘s ‚The Handmaid‘s Tale‘ und ‚Hag-Seed‘ und Oktavia Butler begeistert mich vor allem Nnedi Okorafor, die voll aus ihren afrikanischen Wurzeln schöpft. Ihr Meisterwerk ‚Who fears death‘ ist zwischenzeitlich auch in dt. Sprache erschienen.
In den Worten Laurie Pennys: „You‘re in for a treat.“

11. • Verzaubernde Pilze im Bild

Für mehr Bilder hier anklicken: www.theguardian.com/magic-mushrooms-art-foraged-from-nature-in-pictures

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